• Johann Carl Freiesleben

  • Place of Dispatch: Leipzig · Date: 02.12.1792
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Freiesleben, Johann Carl
  • Recipient: Werner, Abraham Gottlob
  • Place of Dispatch: Leipzig
  • Date: 02.12.1792
    Manuscript
  • Provider: Universitätsbibliothek "Georg Agricola" der Technischen Universität Bergakademie Freiberg
  • Classification Number: Nachlass Abraham Gottlob Werner, Band II (B) S. 273-276
  • Incipit: „[1] Wohlgebohrner Herr
    Höchstgeehrtester Herr Bergkommißionsrath
     
    Dieser Brief soll Denenselben nur im Voraus einige vorläufige NaRechenschaft ertheilen, von der Ausführung derjenigen Aufträge, [...]“
    Language
  • German
[1] Wohlgebohrner Herr
Höchstgeehrtester Herr Bergkommißionsrath
 
Dieser Brief soll Denenselben nur im Voraus einige vorläufige NaRechenschaft ertheilen, von der Ausführung derjenigen Aufträge, mit denen ich durch Ihre Gewogenheit beehrt worden bin. Leid thut es mir nur, daß so sehr ich es auch wünschte, dieseleben noch nicht ganz beendigt werden konnten; doch ist dies letztern ohne meine Schuld geschehen. Denn
1.) Das erwähnte Buch von Pfannenschmidt ist in keiner einzigen Buchhandlung in Leipzig mehr zu haben. Ich selbst bin in mehreren Buchläden darnach gewesen; in den übrigen ist es durch die Hilschersche Handlung besorgt worden; aber in keiner haben wir es mehr gefunden. Hernach hörte ich auch von Herrn Aß. Gehler daß es nur in wenig Bibliotheken existirt. Doch versprach mir [2] letzterer, es dem Herrn Bergkommißionsrath einstweilen zu verschaffen; er selbst besitzt es nicht, hoft es aber binnen hier und dem Dienstage zu erhalten, und dann soll es zu Ende dieser Woche in Ihren Händen seyn. Auch dependirt es nun ganz vom Befehl des Herrn Bergkommißiionsraths ob ich das Buch noch soll aus Hannover verschreiben lassen oder nicht?
2.) den Leonardo da Vinci besitzt der Herr Aßeßor Gehler auch nicht selbst, doch hat er auch diesen zu verschaffen mir Hofnung gemacht.
3.) Außer den mir aufgeschriebenen Büchern, erinnerte der Hr. Aßeßor Gehler nur den LeBlanc, besonders aber Zahn oculus teledioptricus (den er Ihnen nöthigenfalls auch selbst schikken will) Wünsch über Licht und Farben 1792. auch schon in den cosmolog. Unterhandlungen und Hr. v. Göthe's Beitr. zur Farbenoptik, und mehrere andere Nachrichten soll ich noch auf den Dienstag erhalten._ der Hr. D. Ludwig, der sich ebenfalls sehr empfehlen läßt und sich ebenso wie jeder, ungemein freut daß wir wieder etwas vom Herrn Bergkommißionsrath hoffen dürfen, _ erwähnte mir einen französischen Schriftsteller, deßen Namen er nicht gewiß wußte (ohngefähr Amoureux) welcher besonders über die Farben der Pflanzen geschrieben hat, und mehrere Farbenbestimmungen (aber à la Galanteriehändler) im Französischen gemacht hat. Wildenow in seinem neuen Handbuch der Botanik soll die_ [3] se Bestimmungen a[uf:Fehlstelle Briefsiegel], und auch des Hr. v. Humboldts Abhandlung über de[Fehlstelle] [Fehlstelle: G]egenstand in Greens Journ. d. Phys. , benutzt haben. Genauere Auskunft vom französischen Werke soll ich aebenfalls diese Woche erhalten._ Vom Hr. Prof. Hindenburg habe ich nichts Neues erfahren können.
Aus der Wagnerischen Bücherauction in Freyberg habe ich Eberhards Buch von der Natur der Farben Halle 1749. erstanden. Soviel ich mich aber erinnere, ist es mehr optisch als naturhistorisch oder technisch. Doch würde ich mir das gröste Vergnügen draus machen, wenn es der Herr Bergcommißionsrath brauchen könnten; wenn es meine Eltern finden können, so werden es Ihnen dieselben zustellen.
4.) In der Zeitungsexpedition machte man erst erst sehr viel Schwierigkeit meine Bestellung für den Herrn Bergcommissionsrath zu übermachen; doch haben Sie deshalb nach Göttingen geschrieben und Hochdieselben werden die fehlenden stükke nächstens erhalten. Bezahlung hat man von mir nicht angenommen, denn sagte man, dies solle bey der Jahresrechnung mit angemerkt werden.
Wenn ich Ihnen versichern wollte, würdigster Lehrer, wie sehr ich mich drauf freue, über einen so wichtigen Gegenstand etwas zu lesen von Ihnen_ so würde ich mich selbst beleidigen, aber eine nochmalige Bitte, mich bald wieder mit einem Auftrage zu beehren _ den so pünktlich wie möglich zu besorgen mir stets die angenehmste Pflicht ist _ darf wohl wagen
Ew. Wohlgebohrnl.
unterthäniger diener
Johann Karl Freiesleben.
 
Leipzig
den 2. Dec.
1792.
[4]
Sr. Wohlgebohrnl.
dem Herrn Bergkommißions-
Rath Werner
 
in
Freyberg.
[1] Wohlgebohrner Herr
Höchstgeehrtester Herr Bergkommißionsrath
 
Dieser Brief soll Denenselben nur im Voraus einige vorläufige NaRechenschaft ertheilen, von der Ausführung derjenigen Aufträge, mit denen ich durch Ihre Gewogenheit beehrt worden bin. Leid thut es mir nur, daß so sehr ich es auch wünschte, dieseleben noch nicht ganz beendigt werden konnten; doch ist dies letztern ohne meine Schuld geschehen. Denn
1.) Das erwähnte Buch von Pfannenschmidt ist in keiner einzigen Buchhandlung in Leipzig mehr zu haben. Ich selbst bin in mehreren Buchläden darnach gewesen; in den übrigen ist es durch die Hilschersche Handlung besorgt worden; aber in keiner haben wir es mehr gefunden. Hernach hörte ich auch von Herrn Aß. Gehler daß es nur in wenig Bibliotheken existirt. Doch versprach mir [2] letzterer, es dem Herrn Bergkommißionsrath einstweilen zu verschaffen; er selbst besitzt es nicht, hoft es aber binnen hier und dem Dienstage zu erhalten, und dann soll es zu Ende dieser Woche in Ihren Händen seyn. Auch dependirt es nun ganz vom Befehl des Herrn Bergkommißiionsraths ob ich das Buch noch soll aus Hannover verschreiben lassen oder nicht?
2.) den Leonardo da Vinci besitzt der Herr Aßeßor Gehler auch nicht selbst, doch hat er auch diesen zu verschaffen mir Hofnung gemacht.
3.) Außer den mir aufgeschriebenen Büchern, erinnerte der Hr. Aßeßor Gehler nur den LeBlanc, besonders aber Zahn oculus teledioptricus (den er Ihnen nöthigenfalls auch selbst schikken will) Wünsch über Licht und Farben 1792. auch schon in den cosmolog. Unterhandlungen und Hr. v. Göthe's Beitr. zur Farbenoptik, und mehrere andere Nachrichten soll ich noch auf den Dienstag erhalten._ der Hr. D. Ludwig, der sich ebenfalls sehr empfehlen läßt und sich ebenso wie jeder, ungemein freut daß wir wieder etwas vom Herrn Bergkommißionsrath hoffen dürfen, _ erwähnte mir einen französischen Schriftsteller, deßen Namen er nicht gewiß wußte (ohngefähr Amoureux) welcher besonders über die Farben der Pflanzen geschrieben hat, und mehrere Farbenbestimmungen (aber à la Galanteriehändler) im Französischen gemacht hat. Wildenow in seinem neuen Handbuch der Botanik soll die_ [3] se Bestimmungen a[uf:Fehlstelle Briefsiegel], und auch des Hr. v. Humboldts Abhandlung über de[Fehlstelle] [Fehlstelle: G]egenstand in Greens Journ. d. Phys. , benutzt haben. Genauere Auskunft vom französischen Werke soll ich aebenfalls diese Woche erhalten._ Vom Hr. Prof. Hindenburg habe ich nichts Neues erfahren können.
Aus der Wagnerischen Bücherauction in Freyberg habe ich Eberhards Buch von der Natur der Farben Halle 1749. erstanden. Soviel ich mich aber erinnere, ist es mehr optisch als naturhistorisch oder technisch. Doch würde ich mir das gröste Vergnügen draus machen, wenn es der Herr Bergcommißionsrath brauchen könnten; wenn es meine Eltern finden können, so werden es Ihnen dieselben zustellen.
4.) In der Zeitungsexpedition machte man erst erst sehr viel Schwierigkeit meine Bestellung für den Herrn Bergcommissionsrath zu übermachen; doch haben Sie deshalb nach Göttingen geschrieben und Hochdieselben werden die fehlenden stükke nächstens erhalten. Bezahlung hat man von mir nicht angenommen, denn sagte man, dies solle bey der Jahresrechnung mit angemerkt werden.
Wenn ich Ihnen versichern wollte, würdigster Lehrer, wie sehr ich mich drauf freue, über einen so wichtigen Gegenstand etwas zu lesen von Ihnen_ so würde ich mich selbst beleidigen, aber eine nochmalige Bitte, mich bald wieder mit einem Auftrage zu beehren _ den so pünktlich wie möglich zu besorgen mir stets die angenehmste Pflicht ist _ darf wohl wagen
Ew. Wohlgebohrnl.
unterthäniger diener
Johann Karl Freiesleben.
 
Leipzig
den 2. Dec.
1792.
[4]
Sr. Wohlgebohrnl.
dem Herrn Bergkommißions-
Rath Werner
 
in
Freyberg.
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