[1] Trieste der 15ter Junii 1798.
Die Nachricht meiner Ankunft in Teutschland bester Freund wird Ihnen gleichsam wie eine Auferstehung vorkommen, da Sie so lange von mir nichts erfahren habe.
Darüber habe ich aber nicht nötig mich zu entschuldigen die Umstände meiner Reisen liessen es selten zu, und ausserdem hatte ich weit gerechtigere Anspruche auf Briefe von Ihnen.
Es ist wahrscheinlich genug dass ich Ihnen mehrmals als tod bin vorgestellt worden und in der That bin ich in der Levante zweymals als umgebracht worden dafur gehalten. Die Gefahre denen ich mich ausgesetzt habe waren nicht geringe von Schiffbruche von See und Strassenraubern, von der Peste &cc woruber denn ich vieles zu erzahlen habe.
Nunmehr is alles voruber Ich bin Gott sey Dank! gesund und wohl wieder ins Land der Christten angelangt sammt mit allen meinen Zeichnungen alten Munzen und Journalen
Nach so einem langen Aufenthalt unter den Barbaren und nach der so langen Privation aller der Bequemlichkeiten und Vergnugungen des Lebens können Sie leicht begreifen was fur Gefühle ich habe und wie mir alles gut schmeckt, Ach! wer nicht diese Erfahrungen gemacht hat der kann unmöglich den [2] volligen Genuss des civilizirten Lebens fuhlen, er mag noch immer so reich seyn
Sobald ich meine Quarantin ausgerichtet habe, das ist nach 9 oder 10 Tagen trete ich meine Reise nach Wien an, wo ich nur wenige Tage mich aufhalten werde und als dann fahre ich weiter nach Sachsen.
Tausche ich mich nicht auf das ärgerlichste, so finde ich einige neue ausgearbeitete Werke von Ihnen.
In dem Zwischenraum von funftehalb Jahren werden Sie wohl der Welt etwas gegeben haben.
Belieben Sie meine Komplimente an alli meine Freybergische Freunde auszurichten, besonders an die Heynitzische und Charpentierische Familien an den wurdigen Zeisig an Watsdorff Ranff Peschel, Hoffmann &cc
Viel viel werden wir uns zu sprechen haben
Adieu der Ihrige
J: Hawkins
[3]
[4] an den Herrn
Herrn Bergkommissionsrath
Werner
zu Freyberg
im Erzgebirge
Sachsen
Trieste
dali Sigr Giacomo
Anderson
Die Nachricht meiner Ankunft in Teutschland bester Freund wird Ihnen gleichsam wie eine Auferstehung vorkommen, da Sie so lange von mir nichts erfahren habe.
Darüber habe ich aber nicht nötig mich zu entschuldigen die Umstände meiner Reisen liessen es selten zu, und ausserdem hatte ich weit gerechtigere Anspruche auf Briefe von Ihnen.
Es ist wahrscheinlich genug dass ich Ihnen mehrmals als tod bin vorgestellt worden und in der That bin ich in der Levante zweymals als umgebracht worden dafur gehalten. Die Gefahre denen ich mich ausgesetzt habe waren nicht geringe von Schiffbruche von See und Strassenraubern, von der Peste &cc woruber denn ich vieles zu erzahlen habe.
Nunmehr is alles voruber Ich bin Gott sey Dank! gesund und wohl wieder ins Land der Christten angelangt sammt mit allen meinen Zeichnungen alten Munzen und Journalen
Nach so einem langen Aufenthalt unter den Barbaren und nach der so langen Privation aller der Bequemlichkeiten und Vergnugungen des Lebens können Sie leicht begreifen was fur Gefühle ich habe und wie mir alles gut schmeckt, Ach! wer nicht diese Erfahrungen gemacht hat der kann unmöglich den [2] volligen Genuss des civilizirten Lebens fuhlen, er mag noch immer so reich seyn
Sobald ich meine Quarantin ausgerichtet habe, das ist nach 9 oder 10 Tagen trete ich meine Reise nach Wien an, wo ich nur wenige Tage mich aufhalten werde und als dann fahre ich weiter nach Sachsen.
Tausche ich mich nicht auf das ärgerlichste, so finde ich einige neue ausgearbeitete Werke von Ihnen.
In dem Zwischenraum von funftehalb Jahren werden Sie wohl der Welt etwas gegeben haben.
Belieben Sie meine Komplimente an alli meine Freybergische Freunde auszurichten, besonders an die Heynitzische und Charpentierische Familien an den wurdigen Zeisig an Watsdorff Ranff Peschel, Hoffmann &cc
Viel viel werden wir uns zu sprechen haben
Adieu der Ihrige
J: Hawkins
[3]
[4] an den Herrn
Herrn Bergkommissionsrath
Werner
zu Freyberg
im Erzgebirge
Sachsen
Trieste
dali Sigr Giacomo
Anderson